Sapa ist kein Geheimtipp mehr in Vietnam. Mittlerweile ist der besondere Ort ein fester Bestandteil der meisten vietnamesischen Rundreise. Auch wenn er sehr touristisch ausgerichtet ist, kann man dennoch etwas über das Leben der ethnischen Minderheiten H´Mong, Red Dao, Tay, Tay Giay und Xa Pho erfahren.
Im Folgenden werden sehenswerte Dörfer der Minderheit sowie interessante Orte Sapas vorgestellt. Wenn es zwischendurch was zu beachten gibt, wird es immer im jeweiligem Abschnitt gleich erwähnt.
Sapa Informationen
Sapa Karte
Die Stadt Sapa im nördlichsten Teil Vietnams liegt auf 1600 Meter Höhe im Hoang Lien Son Gebirge, nahe der chinesischen Grenze im Grenzgebiet Lao Cai. Sapa ist die größte Stadt der gleichnamigen Distrikt der Bergregion. Der nächste Bahnhof befindet sich in Lao Cai, der 350 km von Hanoi entfernt liegt. Auf der folgenden Karte könnt ihr euch einen Bild machen, wo Sapa ungefähr liegt. Knapp 10 km von Sapa entfernt befindet sich der höchste Berg Vietnams (3.143 m), der Fansipan.
Sapas Bewohner
Laut dem letzten Bericht vom 01.04.2009 leben in Vietnam insgesamt 54 ethnische Völker. Ethnologisch gesehen ist Sapa eins der interessantesten Gebiete, die man sich vorstellen kann, denn es leben kaum mehr als 38.000 Menschen in diesem Gebiet, davon kommen ca. 30 aus verschiedenen Volksstämmen. Da die Bergvölker noch sehr traditionell leben, ziehen sie die Neugierde der Touristen immer wieder auf sich.
Sehenswürdigkeiten und Trekking-Möglichkeiten
Bevor ich auf einzelne Orte eingehe, möchte ich euch vorwarnen, dass Sapa heute sowohl bei inländischen, als auch bei ausländischen Touristen eine der beliebtesten Vietnam Sehenswürdigkeiten ist. Deshalb ist Sapa sehr touristisch ausgelegt. Alles wird verhübscht und aufgemöbelt. Dafür werden dann auch noch Eintrittsgelder verlangt, was mehr oder weniger einer Museumrundgang gleicht. Nichtsdestotrotz ist die kleine Stadt in den Bergen sehenswert und sehr schön. Wenn man sich die touristischen Aspekte im Hinterkopf behalten und sich darauf einlassen, wird Sapa ein wundervolles Erlebnis, denn die Landschaft ist einfach atemberaubend.
Des Weiteren sollte man ebenfalls nicht vergessen, dass die Menschen in Sapa relativ arm sind und deshalb sogar kleine Kinder zum arbeiten schicken. Gerade auf Märkten passiert es immer wieder, dass Touristen bedrängt werden, irgendwelche Souvenirs zu kaufen. Man kann dagegen eigentlich nichts machen. Es ist deren Land und wir sind die Eindringlinge.
So und nun zu den schönsten Orten Sapas. Los gehts!
Trekking im Muong Hoa Tal
Jeder, der Sapa besucht, wird einen Trekking im Muong Hoa Tal unternehmen. Dies ist nicht weiter verwunderlich, denn hier werden die schönsten und größten Reisterrassen gesichtet. Das Tal bietet unglaubliche Eindrücke, die man so schnell nicht wieder vergisst. Die Wanderung führt an Dörfern von verschiedenen ethnischen Minderheiten vorbei. Viele von Ihnen sprechen Englisch, sodass man sich gut verständigen kann.
Übrigens, wunderschöne Reisefelder, durch die man mit dem Boot fahren muss sind in Ninh Binh. Sie wird oft auch als die trockene Halong Bucht bezeichnet, weil sie ebenfalls riesige, in die Höhe ragende Kalksteinfelsen hat, aber kein Meerwasser, das die Felsen umgeben. Die Landschaft von Ninh Binh ist sozusagen eine Kombination aus Sapa und der Halong Bucht.
Trekking-Route für Muong Hoa Tal
Sapas beliebte Trekking-Route durch das Tal ist auf der Karte grün markiert. Auf diese Route werdet ihr viele andere Trekking begeisterte Touristen begegnen. Mit Hilfe einer offline Karte von maps.me könnt ihr die Tour kinderleicht auf eigene Faust unternehmen. Du kannst auch Google Maps benutzen, allerdings ist er offline oft schwierig zu handhaben. Eine Tour lohnt sich dann, wenn ihr möglichst viel über die Kultur lernen wollt und z.B. gern bei Einheimischen übernachten möchtet. Eine Gruppentour lehne ich in der Regel ab, weil die Authentizität hier sehr darunter leidet.
Von Sapa aus geht es zunächst zum Dorf Lao Chai (Lao Chai Village). Dort leben ca. 600 Einwohner der Schwarzen H´Mong.
Tan Van Dorf
Anschließend geht es einige Kilometer weiter Richtung ehemaliges Fischerdorf Ta Van. Früher lebten die Menschen hier vom Fischfang, bevor sie Reis anbauen. Das Dorf liegt deshalb in unmittelbarer Nähe von kleinen Bächen und in der Nähe des Flusses Muong Hoa, der quer durch Muong Hoa Tal fließt. Über eine Holzbrücke gelangt man dann endlich zum Dorf.
Und so sieht das kleine Dorf Ta Van von oben aus. Hier ist das Bergvolk Giay beheimatet. Ihre Häuser sind typisch für diese Gegend – klein und aus Holz gebaut.
Für diejenigen, die eine 2 oder 3-Tages-Trekking-Tour machen, ist Ta Van ein beliebter Zwischenstopp zum Übernachten. Die Menschen hier sind auf Wandertouristen eingestellt und bieten viele Homestays an. Wer nur eine 1-Tagesausflug im Tal macht, kann hier ebenfalls eine Pause einlegen. Der berühmte La Dao Spa Homestay hat ein kleines nettes Café mit einem sehr schönen Ausblick auf die Reisterrassen. Es lohnt sich auf jeden Fall hier mal vorbeizuschauen. Die Preise sind human und der Café ist geschmackvoll eingerichtet.
Cafe/Homestay La Dao Spa in Ta Van Dorf, Sapa
Bambuswald im Muong Hoa Tal
Wenn ihr Ta Van verlässt, führt euch der Weg weiter durch einen Bambuswald, wo man auf viele orange-gelbe Schmetterlinge trifft. Selbst im Sommer ist der Wald sehr matschig und rutschig, sodass man immer wieder mit seinen Schuhsolen stecken bleibt. Hier braucht ihr auf jeden Fall feste Schuhe.
Giang Ta Chai Dorf – Endhaltestelle für 1-Tages-Trekking-Tour
Nach der Wanderung durch die Bambusbäume kommt man schließlich im Dorf Giang Ta Chai an. Hier lebt vor allem die Minderheit der Roten Dao. In der Nähe des Dorfes gibt es einen kleinen Wasserfall, wo man sich erfrischen kann. Der Wasserfall ist wirklich nichts Spektakuläres. Wenn ihr im Sommer aber lange unter der Sonne getrekkt seid, ist das kalte Wasser eine willkommene Abwechslung. Die meisten 1-tägigen Trekking-Touren enden hier. Dann geht es nach oben zur Straße, von wo aus man mit dem Taxi oder Bus zurück in die Stadt fahren kann.
Einsamer Trekking Pfad in Topas Ecolodge
Wer noch die Sapa Trekking Tour noch weiter aufnehmen will, sollte am besten weiter nach Topas Ecolodge und vielleicht noch ein Stückchen weiter, weil man da die beste Aussicht auf die verlassene Reisterrasse in verschiedenen Höhen und Tiefen hat. Topas Ecolodge ist ein rustikales Logde auf einem kleinen Hügel in den Bergen des Hoang Lien Nationalparks. Im Jahr 2005 wurde die einfache, aber luxuriöse Lodge in mitten der Natur errichtet und lebt seitdem von den Vorzügen der Kulisse.
Von hier aus starten viele Safaris und Entdeckungstouren: Man kann mit dem Rad zu lokalen Dörfern fahren und mit den verschiedenen Minderheiten in Kontakt kommen, man kann ihnen auch auf den Reisfeldern oder beim Treiben der Wasserbüffel helfen, oder man kann auch im Nationalpark wandern gehen.
Da die Route Richtung Topas Ecolodge nicht mehr zur Hauptwanderroute gehört, werden die Straßen ruhiger. Man trifft fast keine Touristen mehr. Das Gefühl von Freiheit mitten in der Natur ist überwältigend. Wer den Alltag und den Massentourismus entfliehen will, wird hier von einer friedlichen Stille gefesselt.
Wer nicht im Topas Ecolodge übernachten will, kann mit dem Taxi oder mit einem Shuttle Bus zurück nach Sapas. Der Preis für die Taxifahrt beträgt um die 100.000đ (≈ 3,80 Euro).
Fansipan Berg
Vietnams höchster Berg Fansipans (Fan Xi Pang) liegt im Yunnan-Gebirge. Seine Spitze ragt 3142 Meter über Sapa und ist die meiste Zeit in Wolken gehüllt. Eine Trekking Tour bis zum höchstem Punkt dauert ca. zwei bis drei Tage, je nach Wetterverhältnisse und Tempo. Ein Seilbahn kann dich die selbe Strecke innerhalb von 15 Minuten hochgondeln. Unabhängig davon welchen Weg du wählst, du solltest nur bei gutem Wetter hoch. Oben auf der Spitze wirst du bei schlechtem Wetter absolut nichts erkennen und es wäre sehr schade um die Mühe bzw. die Seilbahnticket.
Sapas Trekking Tour zum Gipfel des Fansipans
Seit dem Seilbahnbau ist die Nachfrage für Fansipan Trekking Touren deutlich zurückgegangen. Bitte versuche nicht auf eigene Faus den Berg zu erklimmen, denn dabei sind schon manche ums Leben gekommen. Die meisten, weil sie sich verirrt haben. Dann ist es Nachts auch noch sehr kalt in den Bergen, man hat kein Netz, um Hilfe zu holen. Die Provianten gehen langsam aus und es lauern wilde Tiere im Wald. Die meisten sterben wirklich vor Durst und Kälte, weil sie sich verlaufen haben.
Wenn du den mühsamen Weg des Hochkletterns wählst, wirst du ein einziges Erlebnis haben. Du wirst auf richtige Urwaldmenschen treffen, die noch in Lendenschürzen und nacktem Oberkörper rumlaufen. Sie leben in einfachen, traditionellen Häusern aus Holz, jagen noch Tiere, sammeln Pilze und Beeren. Auch viele Gemüse und Salatarten werden im Urwald gesammelt. Du wirst einen interessanten und unverfälschlichen Einblick in das Leben der Bergbewohner erhalten, weil es hier nur wenige Touristen vorbeikommen.
Fansipan per Gondelbahn erreichen
Seit dem Bau des Seilbahns wollen die meisten Menschen nur noch hochgegondelt werden. Kaum jemand will noch mit einem Bergführer den klassischen Wanderweg hoch. Während Sapas Trekking Touren früher oft den kompletten Berg Fansipan beinhaltet, beschränkt sich die Trekking heute auf die 600 Stufen, die vom Bergplateau zum Gipfel führt.
Die 6 km lange Seilbahn muss 1410 Höhenunterschied überwinden. Im Gondel hat man einen spektakulären Aussicht auf die Gebirge. Der Eintrittspreis beträgt 700.000 Dong (≈ 27,90 Euro) für Erwachsene. Kinder mit einer Körpergröße zwischen 1m und 1,30m müssen 500.000đ (≈ 19,23 Euro) zahlen.
Auf dem Bergplateau angekommen, wird man direkt von einer neu errichtete Tempelanlage Thanh Phong Thien Tu im chinesischen Stil begrüßt. 600 Stufen müssen dann noch bewältigt werden bis man endlich die Spitze von Fansipan erreicht. Von hier aus hast du einen unglaublichen Blick auf die vielen Berge und Täler, die von bunten Wolken umgeben sind. Hier gibt es eins der schönsten Sonnenuntergänge. Es gibt ein kleines Restaurant, von wo aus man in aller Ruhe bei einer Tassen Kaffee das malerische Panorama genießen kann.
Trekking zu den Wasserfällen und Bächen
Eine weitere beliebte Sapa Trekking Tour ist zu den Wasserfällen. Die Kombination Silver Waterfall, Golden Stream und Love Waterfall ist sehr empfehlenswert. Der Weg zum Liebes-Wasserfall finde ich persönlich am schönsten. Sapas Wasserfälle selbst sind alle eher unspektakulär. Da gibt es weitaus schönere in Vietnam. Der Trekking-Pfad zu den Wasserfällen dagegen ist gekennzeichnet von der Mutter Natur.
Einst solltet ihr noch beachten: Während der Trockenzeit (Dezember – April) führt der Wasserfall fast kein Wasser.
Von Sapa bis zum ersten Wasserfall dauert es ca. 30 Minuten. Mit dem Taxi kostet es zwischen 200.000 bis 300.000đ (≈ 7,70 Euro und 11,60 Euro). Die Preise variieren je nach Saison. Ihr könnt euch auch ein Motorrad für 5 Euro am Tag mieten. Bei jedem Wasserfall gibt es einen Parkplatz für Motorräder. Die Parkgebühren betragen ca. 5.000đ (≈0,20 Euro). Wer gerne die Touristenmasse meiden will, sollte in der früh fahren. Gegen Mittag füllt es sich immer mehr.
Silver Waterfall
Von der Hauptstraße aus kann man den Silber Wasserfall schon sehr gut sehen. Wer ihn aus der Nähe bewundern möchte, muss sein Motorrad parken und 20.000đ für den Eintritt zahlen. Über Stiegen gelangt man nach oben zu einer Brücke, die am Fuße des Wasserfalls liegt. Interessant finde ich auch das Hinweisschild, dass im Bereich des Wasserfalls „Free Wifi“ verfügbar ist.
Golden Stream
Der Golden Stream ist ein 1,6 km langer Bach und liegt auf dem Wanderweg zum Liebeswasserfall. Der Name des Baches führt auf die goldbraune Farbe des Wassers zurück. Entlang des Baches ist ein ebener, gepflasterter Weg zum gehen. Die Gegend hier ist sehr romantisch und bietet viele schöne Fotomotive.
Love Waterfall
Der Liebeswasserfall liegt in einem Naturpark und ist nur 2 km vom Silberwasserfall entfernt. Der Eintritt kostet 20.000đ (≈ 0,80 Euro). Vom Parkplatz geht es ca. 30 Minuten lang auf gepflasterten, verschlungenen Wege runter. Es gleicht mehr einen Spaziergang, als einer Wanderung. Der Weg führt mitten durch eine traumhafte Naturlandschaft.
Wenn man Glück hat, kann man einen Atlasspinner sehen. Er gehört zu den größten Schmetterlingen der Welt. In Vietnam ist er vor allem in Lao Cai vertreten. Leider sind Altspinner vor dem Aussterben bedroht, weil sie bei vielen Schmetterlingssammler beliebt und daher gejagt werden.
Am Ende der Wanderung wird man von einem schönen Wasserfall belohnt. Er ist nicht so besonders wie viele ihn hypen, aber er ist ganz nett anzusehen. Der High Light ist eher der Wanderweg zum Wasserfall. Begleitet wird man auf dem Weg von Vogelgezwitscher und Froschquaken.
Cat Cat Village
Cat Cat Village (Bản Cát Cát) ist ein altes Dorf der ethnischen Gruppe H´Mông. Wenn man den alten Sapa Markt hinter sich lässt und Richtung Fansipan weitergeht, kommt man nach ca. 2,5 km in Cat Cat Village an. Trotz des Massentourismus sollte man Cat Cat Village gesehen haben, denn hier bekommt man einen Einblick in das tägliche Leben der einheimischen Bevölkerung.
Mitte des 19. Jahrhundert versammelten sich im wunderschönem Tal einige Familien zu einer ethnischen Minderheitsgruppe und gründeten das Dorf Cat Cat. Sie lebten Seite an Seite am Berghang, bauten Reis und Mais auf den Bergterrassen an, betrieben Viehzucht und beherrschten viele traditionelle, handwerkliche Fertigkeiten. Dazu zählen vor allem die Schmuckherstellung und das Weben und Spinnen. Zu diesem Zweck wurden u.a. auch Leinen und Baumwolle in den Bergregionen angepflanzt.
Der Weg vom Eingangstor zum Dorf
Um ins Dorf zu gelangen, muss man durch das Dorftor gehen. Die Eintritt kostet für Erwachsene 2,80 Euro (70.000đ) und für Kinder 1,20 Euro (30.000đ). Die Öffnungszeiten sind von Montag bis Sonntag von 8:00 Uhr bis 21:45 Uhr.
Dann geht es ziemlich viele Stufen steil nach unten zum Dorf. Der Weg, der zum Dorf führt, ist eng und mit Steinen gepflastert. An beiden Seiten sind viele Verkaufsstände. Schon bald wird man von einheimischen Frauen belagert, die ihre handgenähte Kleider aus Indigostoffen verkaufen wollen. Ehe du dich versiehst, wirst du von mehreren H´Mongs umringst, die um deine Aufmerksamkeit kämpfen.Obwohl fast jeder Tourist am Ende mit einem Indigokleid aus feinster Arbeit nach Hause kommt, verdienen die H´Mong Frauen nicht wirklich viel daran, weil die meisten Touristen um jeden Dong feilschen.
Wenn man später vom Dorf wieder nach Sapa gelangen will, geht es ständig bergauf.Wer den ganzen Rückweg nicht mühevoll hochwandern will, kann auf eines der vielen Taxen zurückgreifen.
Wasserrad und Wasserfall in Cat Cat
Im Zentrum von Cat Cat sind die riesigen Wasserräder des Cat Cat Flusses eine der Hauptattraktion des Ortes. Entlang der Gehstege aus Bambus werden Windglocken angebracht, die eine sanfte Melodie des Windes spielen sollten. Da das Wasser aber so laut ist, übertönt es die Glockenspiele. Ob die Räder nur als Dekoration da stehen oder tatsächlich zu etwas dienen bleibt fraglich.
Nachwort zum Massentourismus in Sapa
Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass ich kaum einen einzigen Europäher erspähen konnte, als ich im Jahr 2008 meine erste Wanderung durch Sapa unternahm. Ich habe bei den Einheimischen übernachtet, mit ihnen kostenlos am Familienessen teilgenommen und alles war noch sehr authentisch. Die Bergvölker sind sehr nette Menschen, die mir freiwillig und kostenlos weiterhalfen. Ich musste auch keine Tickets für das Betreten von Dörfern zahlen. Selbst 2012 und 2014 hielt sich der Tourismus in Grenzen.
Als ich nun 2018 noch mal da war, hat sich vieles geändert. Trekkingtouren sind ein großes Geschäft in Sapa. Überall wachsen aus dem Nichts Hotels, Homestays, Restaurants, Cafés und und und. Alles wurde sehr sehr touristisch. Man kann es denn Leuten aber nicht verübeln, denn ohne den Massentourismus müssen sie weiterhin viele schwere körperliche Arbeit auf dem Feld verrichten und bleiben trotzdem arm. Nicht, dass sie heute reich wären, aber zumindest geht es ihnen besser als damals. Sie können es sich beispielsweise leisten, ihre Kinder auf eine Schule zu schicken. Dafür müssen sie in Kauf nehmen, dass ein Teil ihrer wunderschönen Naturlandschaft mit Seilbahnen, Busstationen, Hotels, Restaurants und Reisebüros „getötet“ werden.
Trotz all den Veränderungen zu Gunsten des Tourismus gibt es Momente, für die sich die Wanderung durch die Wälder und Reisterrassen lohnt. Wenn sich etwa am Ende der Waldlichtung sich bis zum Horizont die grünen Reisfelder auftun, zwischen denen hier und da Wasserbüffel gemächlich grasen. Oder wenn der Himmel plötzlich aufreißt und den Blick auf die Berggipfel freigibt.
Beliebte Märkte in Sapa
Sapa Markt
Der Markt von Sapa ist ein ganz besonderer Ort für die Bergvölker in Sapa, weil auf dem Markt nicht nur mit lokale Produkte gehandelt wird. Vielmehr ist der Markt ein Treffpunkt für junge Menschen, die hier ihre musikalische Künste vortragen, um einen Lebensgefährten zu finden. Über Gesänge, Flötenspiele, Maultrommel und andere traditionelle Musikinstrumente wird die Aufmerksamkeit des potenziellen Partners auf sich gezogen.
Gegen Spät Nachmittag sich haben hier und da einige Paare gefunden. Sie sitzen dann zusammen, singen und tauschen Andenksachen. Der Markt selbst hat zwar jeden Wochentag auf, aber das volle Programm mit Tänzen und Musikspiele finden jeden Samstag statt. Dann ist es rapelvoll auf dem Markt. Wer diesen Spektakel erleben will, muss sich wohl oder übel durchboxen.
Bac Ha Markt
Auf dem Bac Ha Markt werden alle möglichen Sachen der Bergvölker verkauft. Die wichtigsten Sachen sind Pflüge, Schaufeln, Hacken, Messer, diverse Salate, Gemüse und Obstsorten sowie Honig. Besonders gut besucht von Frauen und Touristen sind vor allem die Stände, die Schmuck, Kleider, Oberteile traditionelle Stoffe und Produkte aus Rattan.
Die Hauptattraktion für die Männer sind die Pferde, die auf dem Markt verkauft werden. Es kommen nicht nur Bergvölker aus Sapa, sondern auch aus anderen Bergregionen hierher, um mit Pferde zu handeln. Neben den Pferden gilt das gemeinsame Trinken des traditionellen Schnaps ebenfalls als Highlight des Wochenmarkts.
Überblick über Eintrittspreise in Sapa
Bei einigen bekannten Sehenswürdigkeiten muss man einen Eintrittspreis zahlen. Im Folgenden sind sie hier aufgelistet. Ich habe nicht alle unten aufgelistete Sehenswürdigkeiten vorgestellt. Die Preise habe ich bei einem aktuellen Kurs von 26.000đ/€ berechnet.
- Fahrt mit der Seilbahn zum Fansipan Gipfel
- Erwachsene: 700.000đ (≈ 27,92 Euro)
- Kinder mit einer Körpergröße zwischen 1m und 1,30m: 500.000đ (≈ 19,23 Euro)
- Alle Kinder unter 1m können kostenfrei mitfahren.
- Ham Rong Mountain
- Erwachsene 70.000đ (≈ 2,69 Euro)
- Kinder: 20.000đ (≈ 0,77 Euro)
- Cat Cat Village:
- Erwachsene: 70.000đ (≈ 2,69 Euro)
- Kinder 30.000đ (≈ 1,15)
- Silver Waterfall (Thac Bac; Silber-Wasserfall) : 20.000đ (≈ 0,77 Euro)
- Love Waterfall (Thac Tinh Yeu; Liebes-Wasserfall): zwischen 20.000đ (≈ 0,77 Euro) bis 70.000đ (≈ 2,69 Euro) je nach Saison.
- Tram Ton – O Quy Ho Pass: 75.000đ pro Person (≈ 2,88 Euro)
- Ta Phin Village: 20.000đ pro Person (≈ 0,77 Euro)
- Ta Van Village: 70.000đ pro Person (≈ 2,69 Euro)
- Ban Ho Village: 15.000đ pro Person (≈ 0,57 Euro)
aktualisiert am 23.01.2019
Klima und beste Reisezeit
Das Klima in Sapa ist gemäßigt und warm. Es ist schwer zu sagen, wann die beste Reisezeit in Sapa ist, weil das Wetter sehr wechselhaft ist. Grundsätzlich ist die Landschaft von Frühling (ab April) bis Herbst (bis einschließlich Oktober) sehr schön, nur ist der Frühling geplagt von Nebel und der Sommer und Herbst von Regen, sodass die wahre Schönheit Sapas oft im Nebel gehüllt oder von Regen getrübt wird. Man kann schwer voraussagen, wann die Sonne zum Vorschein kommt.
Tipps für deine Sapa Tour
Was solltest du für deine Sapa Tour einpacken?
- Wanderschuhe oder zumindest feste Schuhe, denn die Wege in Sapa sind oft sehr matschig und rutschig.
- Regenjacke und warme Sachen, denn selbst im Hochsommer können die Nächte kalt werden. Sommerzeit ist zugleich Regenzeit in Sapa. Das Wetter in Sapa ist sehr schwer vorauszusagen.
- Bargeld, denn hier kann man fast nie mit Karte zahlen.
- Fotoapparat oder Smartphones, denn ihr werdet unvergessliche Momente erleben.
Motorrad mieten in Sapa
Der einfachste und schnellste Weg Sapa zu erkunden ist auf dem Motorrad. Die Miete pro Tag zwischen 6 Uhr morgens bis 18 Uhr Abends kostet zwischen 100.000đ und 150.000đ (ca. 3,80€ und 5,80€). Beachte, dass im Preis der Kraftstoff nicht inbegriffen ist. Deshalb rechne noch mal mit ca. 50.000đ (ca. 1,90€) für Benzin oder Öl dazu. Im Preis sind ebenfalls keine Reperaturkosten inklusive. D.h. wenn auf dem Weg
Anreise nach Sapa
Der einzige Weg nach Sapa zu gelangen ist mit dem Bus, dem Auto oder dem Zug. Letztere ist meiner Ansicht nach die schönste und angenehmste Wahl. Wer es wagt, kann auch mit dem Motorrad die Gebirge erklimmen. Es gibt durchaus
VIP Zugtickets in Vietnam sind verhältnismäßig günstig und selbst für Backpacker bezahlbar. Noch billiger sind natürlich Bustickets, aber ich fahre sehr ungern mit öffentlichen Bussen, weil sie eng und stickig sind. Der Weg in den Bergen ist oft kurvig, sodass die Fahrt nicht nur Schwindel erregend, sondern auch sehr wackelig ist, weil die Straßen in Vietnam sich im schlechten Zustand befinden.
Anders ist es, wenn man in einer großen Gruppe unterwegs ist und sich einen Bus mit Fahrer mietet. Dann ist die Fahrt durchaus akzeptabel. Man kann den Fahrer bitten individuell an schönen Orten anzuhalten, um z.B. ein Foto zu schießen. So eine Fahrt sind meist unter ausländische Touristen eher selten gefragt.
Mit dem Zug nach Sapa, Vietnam
Je nach Zugart und Zugklasse kostet ein Zugticket pro Fahrtrichtung zwischen 500.000đ und 1 Mio đ (entspricht ca. 20 – 40 Euro). Die Zugfahrt kann ich euch wärmstens ans Herz legen. Auf der Fahrt kommt man an schöne Landschaften vorbei. Wenn ihr euch einen anständigen Zug bucht, wird die Fahrt zu ein sehr schönes Erlebnis. Falls ihr mehr über die Züge und Zugfahrt in Vietnam wissen wollt, dann ließ unseren Beitrag zu „Mit dem Zug Vietnam entdecken„.
Mit dem Bus Nach Sapa, Vietnam
Bustickets sind deutlich günstiger. Auch hier ist der Preis abhängig von Busart, d.h. ob man ein komfortables Polstersitz oder Polsterliege bucht, ob der Bus Fernseher, Verpflegung und Internetverbindung bietet und ob der Bus eine Toilette hat oder nicht. Hier zahlt man zwischen 100.000đ und 300.000đ (entspricht ca. 3,80€ und 11,60€). Ich würde euch aber die ganz billigen Busse nicht empfehlen. Die Fahrt könnte zum Alptraum werden: schmutzige oder vollgestellte Toiletten, abgelegene Betten mit schmutzigen Laken, vollgestellte Durchgänge und falls ihr Pech habt, keine heile Fenster.
Fazit zu Sapa
Obwohl Sapa nun sehr touristisch ist, bleibt es für mich ein Ort, den man gesehen haben muss. Die wunderschönen Reisterrassen, die gemächlich grasenden Wasserbüffeln, die verschiedenen Bergvölker in ihrer unverwechselbaren Kleidungen und Häuser und die unglaubliche Gebirgskette Hoan Lien Son macht alles wieder Wett. Bei schönem Sonnenschein solltet ihr den Fansipan nicht verpassen. Dort habt ihr einen unglaublichen Ausblick, als würdet ihr in Wolken schweben.