Trang An (vietn: Tràng An) liegt in der Provinz Ninh Binh und ist ein Landschaftskomplex, welches 3 Schutzgebiete umfasst: Die Gebiete Tam Coc – Bich Dong, die historische Stadt Hoa Lu aus der Zeit der Dai Co Viet und der Urwald Hoa Lu aus der Region Trang An. Im Juni 2014 wurde Trang An als Malerischer Landschaftskomplex zum Natur- und Kultur-Denkmal des UNESCO-Welterbes ernannt. Damit ist es Vietnams erstes Welterbe in allen beiden Kategorien.
Sehenswürdigkeiten des Landschaftskomplexes Trang An
In Trang An kann man nicht nur Tam Coc – Bich Dong und den Bezirk Hoa Lu mit seinem Urwald besuchen. Trang An gilt auch als Ausgangspunkt für andere Sehenswürdigkeiten wie den Cuc Phuong Nationalpark, die Bai Dinh Pagode oder die Phat Diem Kathedrale.
Einige sagen, dass die Landschaft von Trang an und Tam Coc Bich Dong ähnlich sind und man nur eine der Orte besuchen sollte. Aber Tam Coc-Bich Dong gehören doch zu Trang An Landschaftskomplex oder nicht? Wie jetzt?
Was genau ist mit Trang An Vietnam gemeint?
Manche Menschen trennen die landschaftliche Sehenswürdigkeiten Trang An von Tam Coc, Bich Dong und Hoa Lu, und dann sprechen sie wieder von Trang An als Landschaftskomplex, die Tam Coc Bich Dong beinhalten. Nun beide Annahmen sind richtig. Wie viele andere Sachen in Vietnam haben mehrere Dinge die selben Namen und sorgen oft für eine Menge Verwirrung.
Trang An ist sowohl der Name einer Sehenswürdigkeit, als auch der Name für eine Landschaftskomplex in Ninh Binh. Die Landschaft von Trang An als eine Vietnam Sehenswürdigkeit hat vieles mit Tam Coc gemeinsam, nur dass es in erstere viel weniger Touristen gibt und viel ruhiger zugeht.
Als Landschaftskomplex umfasst Trang An wie oben schon erwähnt mehrere Sehenswürdigkeiten, die sowohl naturell (Kalksteinfelsen, Höhlen, Grotten, Regenwälder, Flüsse, Reisfelder, usw.) als auch kulturell (von Menschen angepflanzte Reisfelder, Tempel und Pagoden auf den Bergen, Reisbauern und ihr traditionelles Leben, Kaiserstadt und Haupstadt Hoa Lu, usw.) entstanden ist.
Quelle: Wikipedia: Landschaftskomplex Tràng An; nur auf vietnamesisch: Trang An als Sehenswürdigkeit
Trang An (Ninh Binh, Vietnam)
Wenn die Menschen im alltäglichem Gebrauch sagen, sie besuchen Trang An, meinen sie lediglich die Bootfahrt auf dem Fluss Sao Khe. Dieser Fluss führt ebenso wie in Tam Coc über wunderschöne, mystische Karstbergen und Tropfsteinhöhlen, die im Laufe der Jahrtausende durch Wasserausspülungen entstanden sind. Von hier starten weniger Bootstouren als in Tam Coc. Dies liegt vielleicht daran, dass man hier nicht die traumhaften Reisfelder sehen kann. Dafür gibt es auf dieser Strecke mehr Grotten zu bewundern.

Die Tropfsteinhöhlen von Trang an sind meist sehr niedrig, sodass man sich ab und zu ducken muss. Die Fahrerinnen sind sehr geschickt und führen das Boot sicher durch den engen Gang bis zum anderen Tunnelende. Die Höhlen liegen im Wasser, weshalb man sie nur mit dem Boot besuchen kann.
Tam Coc – Bich Dong
Geologisch liegen Tam Coc und Bich Dong (vietn: Tam Cốc- Bích Động) im Landkreis Ninh Hải, Hoa Lư. Tam Coc bedeutet „drei Höhlen“ die über den Fluss Ngo Dong (vietn: sông Ngô Đồng) miteinander verbunden werden. Gemeint sind hier die Höhlen Eins, Zwei und Drei.

In Tam Coc kannst du dich von einer Nuss-Schale durch die Reisefelder und Höhlen fahren lassen, du kannst aber auch mit dem Rad oder zu Fuß die Gegend erkunden. Nur durch die Höhlen Tam Coc musst du das Boot benutzen.
Entlang der Ngo Dong schlängelst du dich an Kalksteinriesen und Tiefe Höhlen vorbei. Auf dem Weg wirst du an den Bergen núi Cửa Quen, núi Vụng Gạo, núi Văn, núi Võ, Nghi Môn Ngoại und Nghi Môn Nội, bis du endlich an Ngu Nhac Berg (vietn: núi Ngũ Nhạc) ankommst, wo sich die Bich Dong Pagode befinden.
Bich Dong ist der Name für die aus drei Teilen bestehende Pagode: Die Unterste Pagode (vietn: Chùa Hạ) liegt direkt am Eingangstor. Über 120 Steinstufen, die am Berghang angebracht wurden, befindet sich die Mittlere Pagode (vietn: Chùa Trung). Ein Teil der Mittleren Pagode liegt in einer Höhle und ein Teil in einem von Menschen errichteten Gebäude. Steigt man 22 weitere Stufen nach oben, trifft man auf die Obere Pagode (vietn: Chua Thượng). Am Ziel angekommen wird man mit einem fantastischen Panoramablick belohnt.

Historische Stadt Hoa Lu
Hoa Lu befindet sich ca. 100km südlich von Hanoi und liegt landschaftlich in der reizvollen Provinz Ninh Binh: atemberaubende Kalksteinberge, gelb-grün schillernde Reisfelder und üppiges Grün, wohin das Auge reicht. Von Nordwesten fließt der Fluss Hoang Long (deut: Drachenkaiser) durch die Zitadelle und ist ein wichtiger Handelsverkehrspunkt die Kaiserstadt. Unten ist ein Ausschnitt von Hoa Lu zu sehen.

Hoa Lu war die erste Hauptstadt Vietnams und existierte 42 Jahre lang (968 – 1010) als Kaiserstadt des Landes Dai Co Viet, ein ehemaliger Name für Vietnam in den Jahren von 968 bis 1054. Im Jahre 1010 verlegte der Kaiser Ly Thai To die Hauptstadt des Dai Co Viets nach Thang Long (heute Hanoi), aber er und die späteren Kaiser lassen in Hoa Lu dennoch viele Bauten errichten wie z.B. Tempelanlagen, Pagoden, Klöster, Mausoleen usw.
Gegründet wurde Hoa Lu vom König Dinh Tien Hoang im Jahr 968. Bevor er seinen Thron bestieg, musste er gegen 12 mächtige Lords kämpfen, die alle nach der Krone trachteten. Jeder Lord befehligte über ein Territorium in Vietnam. Nach seinem Sieg vereinigte Dinh Tien Hoang sein Königreich, gründete die neue Hauptstadt Hoa Lu und herrschte 11 Jahre lang bis zu seinem Tod als König von Dai Co Viet.
In der Stadt wurde eine Zitadelle für die Kaiserfamilie errichtet. Die Mauern der Zitadelle bestehen aus einfachen Holzbrettern. Direkt hinter der Mauer ist ein mit Wasser gefüllter Festungsgraben angelegt worden, der zusätzlichen Schutz bieten soll. In all den Jahren wurde Hoa Lu aber kein einziges Mal angegriffen. Die Feinde kamen in der Regel von Süden und bevor sie den Norden erreichten, wurden sie bereits von der vietnamesischen Truppe zurückgedrängt. Versteckt in den Tälern der Kalkstfelsen und vom Gewässer umgeben, liegt die Zitadelle ziemlich gut geschützt. Schiffe können aufgrund des flachen Wassers nicht genutzt werden. Die Berge sind meist sehr tückisch und für Menschen nicht bewohnbar. Der einzige Weg für die Königsfeinde die Zitadelle von Hoa Lu zu erreichen, ist über die Booten.

Die Blütezeit von Hoa Lu ging Hand in Hand mit der Herrschaft dreier Dynastien einher: Die Dinh, die Tien Le und die Ly Dynastie. Einst eine sehr imposante Hauptstadt, ist heute in Vergessenheit geraten. Nur noch 2 halbwegs intakte Tempel findet man hinter das eindrucksvolle, rekonstruierte Eingangstor vor. Von der Zitadelle ist kaum mehr was übrig geblieben. Irgendwo liegen kaum nennenswerte Überreste des alten Bao Thien Tue Palastes.

Die alte Hauptstadt ist heute ca. 13,87 km² groß und wird hauptsächlich für touristische Zwecke genutzt. Hoa Lu ist außerdem ein großartiger Ausgangspunkt für einen Ausflug in den Cuc Phuong Nationalpark und nach Tam Coc – Bich Dong.
Van Long Naturschutzgebiet
Im Van Long kommst du in den Genuss eines unberührten Naturparadieses. Hier dürfen nur Ruderboote aus Bambus fahren. Die Fahrt dauert etwa 2 Stunden. Auf einer Fläche von mehr als 3000 Hektar im Kreis Gia Vien liegt Nordvietnams größte Binnenfeuchtgebiet Van Long.
Im Sommer ist es in dieser Gegend besonders schön, weil die Lotusblüten das smaragdgrünes Wasser zieren und tiefgrüne Algen durch das glasklare grüne Wasser hindurchschimmern. Ab und zu kann man tatsächlich Goldfische im Wasser schwimmen sehen. Am Ufer wurden Reis angebaut, die an Tam Coc erinnern, aber nicht in so einem Ausmaß wie in Tam Coc. Zunächst geht die Bootfahrt durch ein Schilfgebiet, um dann in einer schmalen Talenge in die Karstfelsen einzudringen.

Während man Tam Coc den Namen „trockenes Halong Bucht“ gibt, ist Van Long als „wellenlose Bucht“ bekannt. Diesen Namen verdankt sie ihrer spiegelglatten Wasseroberfläche, im dem sich alles widerspiegelt. Das Wasser in den Höhlen ist so still und klar, sodass man fast glauben könnte, dass die Stalaktiten im Wasser von unten wachsen würde.
Die Fahrt in Van Long unterscheidet sich dahingegen von anderen Bootsfahrten, weil man hier auf dem Weg viele seltene Affen beobachten kann. Die Delacour-Schwarzlanguren (oder Panda-Languren) gehören zu den bedrohtesten Primatenarten überhaupt, die die Karstbergen bewohnen.
Van Long ist bis jetzt vom Tourismusrummel weitgehend verschont geblieben. Deswegen kann man seine Bootsfahrt durch die grüne Hügellandschaft und durch verschiedene Grotten in aller Ruhe genießen. Das Naturreservat diente im Jahr 2016 als Schauplatz für die Dreharbeiten des Hollywoodfilms King Kong. Nach den Dreharbeiten wurde das für den Film errichtete Dorf nicht abgerissen, sondern dient als Tourismusattraktion. Sie ist vor allem bei inländischen Touristen beliebt.
Bai Dinh Pagode
Die Bai Dinh Pagode ist ein Tempelkomplex im Bezirk Gia Vien, Ninh Binh, Vietnam. Sie besteht aus einer alten und einer neuen Pagode, die vor mehr als 1000 Jahren auf dem Gipfel des gleichnamigen Berges erbaute wurde. Bai Dinh Pagode gilt als das größte buddhistische Tempelkomplex in Vietnam und zieht jährlich viele Pilgern aus ganz Vietnam an.
Der große Ausmaß der neue Pagode unterscheidet sie von allen bisherigen Pagoden. Architektonisch hält sie sich an die traditionelle Design-Ästhetik fest: kurvige, an den Enden nach oben geschwungene Dächer, die an einem Phönixschwanz erinnern. Die alte Pagode liegt ca. 800 m von der neuen Pagode entfernt.
Das innere der alten Pagode befindet sich in zwei kleine Höhlen: Die Hell- und die Dunkelhöhle. Die Hellhöhle ist der schönen Naturlandschaft dieser Gegend gewidmet, während in der Dunkelhöhle die buddhistischen Gottheiten verehrt werden.

Phat Diem Kathedrale
Die aus Stein errichtete Phát Diệm-Kathedrale (vietnamesisch: Nhà thờ chính tòa Phát Diệm; französisch: Cathédrale de Phat Diem) liegt im Bezirk Kim Son der Provinz Ninh Binh. Zwischen 1875 und 1899 wurde dieser Komplex unter Aufsicht des Paters Tran Luc gebaut. Da dieser noch nie in Europa war, konnte er nur nach seinen eigenen Vorstellungen und Glauben eine Kirche errichten. Das Ergebnis ist ein gotisches Gebäude mit einem vietnamesischen, traditionell geschwungenen Dachkomplex. Insgesamt ein ungewöhnliches, aber schönes Gesamtkonzept, das auf dem ersten Blick nicht Preis gibt, zu welchem Zweck es gebaut wurde.

Bereits im 16. Jh. nach dem Ankunft der Portugiesen in Kim Son, ist die dort befindliche Burg von der Katholizismus geprägt. Der berühmte Jesuitenpriester, der im 17. Jahrhundert hier gelebt hat, gilt als der Schöpfer der romanisierte, vietnamesische Schrift, der sich bis in die 19. Jahrhundert ausbreitete. Im Jahre 1910 wurde die lateinische Schrift durch die französische Kolonialverwaltung offiziell in Vietnam eingeführt. Bis zu diesem Zeitpunkt existierte die altvietnamesische Schrift, chữ Nôm, neben der romanisierten Schrift.
Die 1972 zerbombte Westmauer, wurde nach altem Vorbild wieder restauriert. Heute kann man keine Spur mehr von der Zerstörung sehen. Phat Diem Kathedrale ist auf ihrer besonderen Weise sehr schön und auf jeden Fall einen Besuch wert.
Cuc Phuong Nationalpark
Der Cuc Phuong Nationalpark ist eines der schönsten Urwälder Vietnams. Er ist ein wichtiger Lebensraum für viele vor dem Aussterben bedrohte Pflanzen- und Tierarten. Landschaftlich ist der Park vom tropischen Regenwald geprägt. Hier wachsen viele Meter hohe Baumriesen, die unten keine Äste haben, sondern erst in großer Höhe ihre Äste verzweigen. An ihnen schlängeln sich verholzte Kletterpflanzen. Am Boden wachsen typisch für einen Regenwald viele Lianen, die bis zu mehrere Meter lang werden können.
In diesem Wald leben viele Tierarten, die sich aber in der Regel vor den Menschen versteckt halten. Illegale Wilderei hat ihre Anzahl nicht nur drastisch geschmälert, sondern sie auch sehr scheu gemacht. In diesem Naturreservat ist direkt am Eingang eine Rettungsstation für die Tiere errichtet worden. Hier werden vor dem Aussterben bedrohte Tiere, die von Tierdieben beschlagnahmt wurden, medizinisch versorgt und gezüchtet, bevor sie wieder in die Wildnis freigelassen werden.
Es gibt viele Wanderwege, die zu schönen Flüssen, uralte Baumriesen oder Höhlen führen, die früher von Menschen aus der Steinzeit bewohnt wurden. Einige Wege sind für Touristen gepflastert. Im Sommer kann man einen Wald voller Glühwürmchen vorfinden, die die Nacht mystisch und märchenhaft erhellen. Tagsüber säumen viele bunte Schmetterlinge den Weg.

Fazit zu Trang An
Trang An ist ein spektakulärer Landschaftskomplex, welcher zu Vietnams schönsten Sehenswürdigkeiten gehört. Nicht ohne Grund wurde es in die UNESCO Welterbe aufgenommen. Die Natur ist so umwerfend und inspirierend, dass es schon unwirklich erscheint. Man fühlt sich wie in eine andere Welt versetzt. Bis auf die Karstfelsen hat Trang An wenig mit der Halong Bucht gemeinsam. Deswegen gibt es keine entweder Halong Bucht oder Trang An besuchen, sondern nur beides.